Ziermannsbruch

Kalkknotenschiefer – Besiedlung des Gesteins

Der Kalkknoten- bzw. Kalkknollenschiefer zählt zu Gesteinen des Ablagerungsprozesses im Devon vor circa 416 Mio. Jahren bis 359 Mio. Jahren. Während des Devons kam es zu starken plattentektonischen Aktivitäten: Die Kontinente Laurasia und Gondwana bewegten sich immer stärker aufeinander zu. Als Folge dessen kam es gegen Ende des Devons zur variszischen Orogenese (Gebirgsbildung). Die Kontinente kollidierten, die Plattenränder der Urkontinente tauchten ab, schmolzen auf und wurden später gehoben und aufgefaltet. Im Devon herrschte weitgehend warmes Klima - nur wenige Teile des Festlandes waren mit Eis bedeckt. Der Meeresspiegel war dementsprechend hoch. Die marine Fauna entwickelte sich prächtig, es wird daher auch als Zeitalter der Fische bezeichnet. Auch erste Landwirbeltiere traten in Erscheinung. Allerdings kam es gegen Ende des Devons zu einem großen Artensterben. Die Ablagerungen von kalkhaltigen Sedimenten des einstigen Meeres sind Ursprung für die Kalkknollen im Tonschiefer.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Devon_(Geologie)

Im Gebiet des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale gibt es weitere bedeutende Standorte, an denen der Kalkknotenschiefer eindrucksvoll zu Tage tritt. Dazu zählt vor allem die Bohlenwand bei Saalfeld, zugleich Nationaler Geotop: „[...] Es gibt in Mitteleuropa derzeit auch keinen besseren Aufschluss, wo sich die Grenzlinie zwischen dem Devon und dem Karbon ganz exakt am anstehenden Fels ziehen ließe. Von rein praktischer Bedeutung ist die Eignung der Gesteine des Oberdevons. Diese sind zumeist Knotenkalke oder Kalkknotenschiefer d.h. Tongesteine, denen mehr oder minder reichlich Knollen von Kalk eingelagert sind. Die Knotenkalke sind technisch wertvolle Gesteine, gut zu bearbeiten und wetterfest. Sie bilden nicht nur die abwechslungsreichen Steilhänge beiderseits der Saale zwischen Köditz und Fischersdorf, sondern wurden seit langer Zeit im Obernitzer Plattenbruch und im Obernitzer Mühltal abgebaut, zu Gehwegplatten und Sockelsteinen verarbeitet oder dienten wie am Gositzfels als Rohstoff für das Saalburger Marmorwerk. Im Plattenbruch am Bohlen wurden noch 1938 jährlich 11000 m³ Werkstein gewonnen. Er wurde im Zweiten Weltkrieg stillgelegt. [...]“

Quelle: www.bohlenblick.de/cms/front_content.php?idcat=35

weitere Informationen

Schieferpfad – Unterwegs im Land des Blauen Goldes
Verlauf und die Besonderheiten entlang des 60 Kilometer langen Schieferpfades:
www.schieferpfad.de

Geopark Schieferland: www.geopark-schieferland.de

Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere Saale
Mehr über die Thüringer Regionen des traditionellen Schieferabbaus, Wanderwege in der Region uvm.: www.thueringer-schiefergebirge-obere-saale.de

Mehr Informationen zum Thüringer Schiefergebirge über Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Thueringer_Schiefergebirge