Ausdauer

Bismarckstollen & Schieferbruch als Refugium für gefährdete Arten

"[...] Der Tagebau wurde später vom Saalfelder Bankier Karl Schmidt erworben. Er legte in der Großgeschwendaer Flur einen weiteren Bruch, die Obere Ausdauer (Wiesenstollen und Neustollen), an. Der Abbau erfolgte in diesen beiden Brüchen zunächst ausschließlich über Tage. Vermutlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts ging man zum Untertagebau über. 1911 erwarb Ernst-Wilhelm Giebeler aus Siegen/Westerwald den gesamten Schmidt’schen Besitz und gründete die Aktiengesellschaft Schieferwerke Ausdauer Probstzella, die den Untertagebau des Dachschiefers wesentlich erweiterte. Allein der Bismarckstollen wurde auf einer Länge von 1.000 m vorangetrieben und verband mit Wiesenstollen und Neustollen mehrere Dachschieferlager. Bereits 1913 war die Stärke der Belegschaft auf einhundertsechzig Mann angestiegen. (...) Die Häuser auf der Oberen Ausdauer waren sogar noch bis Anfang der sechziger Jahre bewohnt. Wegen der Nähe zur innerdeutschen Grenze wurden sie im Rahmen der Aktion "Schlupfwinkelbeseitigung" dem Erdboden gleichgemacht, und die Familien mussten nach Probstzella ziehen."

Quelle: "Probstzella – Geschichte und Geschichten"; Brigitte Krzyminski, 1. Auflage 1998

"Die ehemaligen Schieferhalden und Schieferbrüche sind wertvoller Lebensraum für seltene Flora und Fauna. Neben Insekten-, Fledermaus- und seltenen Vogelarten haben auch Reptilien das dunkle Gestein für sich entdeckt. Kreuzotter und Schlingnatter sind einige der hier vorkommenden Arten. Die Schlingnatter ist dabei ein Meister der Tarnung. Bei Gefahr greift sie nicht etwa an, sondern sie setzt alle Karten auf Tarnung oder Flucht. Sie hält sich am Tage entweder in Felsspalten auf, oder sie wärmt sich auf dem von der Sonne aufgeheizten Schiefergestein. Oft wird die Schlingnatter auch für eine Kreuzotter gehalten. Für eine einfache Unterscheidung kann man der Schlingnatter tief in die Augen schauen und die runden Pupillen entdecken. Denn Kreuzottern gehören zur Familie der Vipern, und diese haben senkrecht geschlitzte Pupillen. Die Schlingnatter ist nur etwa halb so groß wie die Ringelnatter – sie ist deshalb die kleinste heimische Schlangenart. Blindschleichen zählen übrigens nicht zu den Schlangen, sondern sie sind eine Echsenart innerhalb der Familie der Schleichen.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Schlingnatter

weitere Informationen

Schieferpfad – Unterwegs im Land des Blauen Goldes
Verlauf und die Besonderheiten entlang des 60 Kilometer langen Schieferpfades:
www.schieferpfad.de

Geopark Schieferland: www.geopark-schieferland.de

Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere Saale
Mehr über die Thüringer Regionen des traditionellen Schieferabbaus, Wanderwege in der Region uvm.: www.thueringer-schiefergebirge-obere-saale.de

Mehr Informationen zum Thüringer Schiefergebirge über Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Thueringer_Schiefergebirge